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Liebe Hinhörer
Der Begriff Morgenröte bedeutet für mich Hoffnung, Mut und Vertrauen.
Stefan Zweig hatte sich 1942 in einer Zeit der Dunkelheit das Leben genommen und ahnte nicht, dass die Nacht schon bald vorbei sein sollte. Natürlich sind drei Jahre Krieg und Terror eine lange Zeit. Und bist du ein Teil dieser Zeit dann weißt du nicht, ob es noch ein Jahr, 10 Jahre oder 100 Jahre so bleibt. Dann gilt es zum Horizont zu blicken, sich die aufgehende Sonne vorzustellen und ein Teil der Morgenröte zu werden. Denke immer daran wie wertvoll du bist. Und Denk daran, dass du nicht allein bist.
Viele Menschen, nicht nur in Deutschland, haben in den letzten Jahren mehr Angst und Verwirrung erleben müssen als jemals zuvor. Die meisten fürchteten das Virus. Die anderen fürchteten die Maßnahmen. Und außerdem fürchteten beide Lager sich gegenseitig.
Dann schien sich die Lage an der Virenfront erst einmal entspannt zu haben um der Kriegsbegeisterung für den Kampf an der seite der Ukraine Platz zu machen. Das hat ja Tradition in Deutschland. nebenbei entwickelte sich eine nie dagewesene Inflation und drohende Gasknappheit. All diese Themen münden in eine galoppierende Digitalisierung all unserer Lebensbereiche. Es wächst also die Angst vor der Überwachung. Im Jahre 2024 wartet die Ratifizierung des Pandemievertrages auf uns. Ein weiteres Thema das uns auf die Straße bringen sollte um zu protestieren. Auch dies ist schwer im Auge zu behalten, da der Nahost Konflikt in lange nicht mehr dagewesener Intensität aufbrandet.
Derweil spalten sich die Menschen immer wieder neu in zwei Lager. Je nach aktuellem Thema gibt es neue Kontrahenten und neue Verbündete. Überflüssig zu sagen das diese Methode seit Jahrtausenden funktioniert. Sie funktioniert sogar bei Menschen, die dieses Prinzip schon durchschaut haben. Es ist bei unserer gesellschaftlichen Dynamik schwer, sich rauszuhalten. Sogar „sich rauszuhalten“ weist auf eine bestimmte politische Haltung hin. Wir werden immer wieder neu bei unseren dunkelsten Emotionen gepackt und manipuliert. Groll und Furcht.
Doch ein gutes altes Sprichwort sagt, dass Groll und Angst keine guten Ratgeber sind. Für niemanden! Wer Groll oder Angst hat, kann nicht vernünftig zuhören, analysieren oder handeln. Wer Groll oder Angst hat, kann seine wahren Bedürfnisse nicht wahrnehmen und auch nicht mitfühlend sein. Mein Rat: Wenn du Groll oder Angst hast, dann glaube nicht was du denkst. Finde Mittel und Wege um in die Ruhe zu kommen. Dann zeigt sich von selbst, was du zu tun hast.
Ich gehöre zu den Menschen die eher Angst vor den Folgen der Maßnahmen hatten und die jetzt Angst vor einer Welt haben in der wir digital überwacht werden und uns nicht aus uns heraus entfalten können, weil wir den Plänen anderer Menschen folgen müssen. Dementsprechend sind die meisten meiner Interviewpartner auch Teil einer Bewegung, die für ihre Grundrechte und „Frieden ohne Waffenlieferungen“ auf die Straße gehen. An dieser Stelle magst du vielleicht aufhören diesen Text zu lesen. Ganz einfach, weil du anderer Meinung bist als „Wir“. In unseren Audioportraits geht es aber nicht vorwiegend um Meinungen, sondern um Menschen. Und wenn du jetzt trotz allem ein klein wenig neugierig geworden bist, wen ich hier interviewe und was meine Gesprächspartner denken und fühlen, bist du herzlich dazu eingeladen, dir selbst ein Bild zu machen. Du musst nicht ihre Standpunkte teilen, aber es wäre schön, wenn du bereit wärst die Gemeinsamkeiten zu entdecken, die in unserem Mensch sein begründet sind. Gerne sind wir auch bereit, tief gehende Gespräche mit Menschen zu führen, die in vielen Dingen anders denken als wir.
Wir wünschen uns also, dazu beizutragen, dass Brücken über die Gräben gebaut werden, die sich aufgetan haben.
Worum geht es denn noch bei Radio Berliner Morgenröte? Vorwiegend um das, worauf wir Einfluss haben. Die Konzerne, Staaten und Politiker werden wir nicht ändern können. Die machen ihr Ding und schleifen jeden der nicht für sich einsteht gnadenlos auf ihrem Kurs mit. Also machen wir unser Ding. Wir vernetzen uns und bilden Parallelstrukturen. Dieses Thema zieht sich durch unser ganzes Radio Programm und findet unter der Rubrik Parallelwelten nochmal besondere Beachtung.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Kommunikation und Zusammenhalt. Da haben wir noch viel zu lernen. Ohne vernünftige Kommunikation wird das nichts mit den Parallelstrukturen. Wenn wir nicht aufeinander hören oder wenn wir sofort aufgeben, sobald unsere Mitstreiter nicht so wollen wie wir, reihen wir uns schutzlos in den Tross der staatlich dressierten Mitläufer ein.
Wir brauchen uns gegenseitig. Gespritzt oder ungespritzt. Der Nahost Konflikt und alle weiteren Großereignisse werden ja immer wieder neue Spaltungen schaffen. Also gilt es achtsam zu sein, die Spaltungsstrategien zu durchschauen und wo es noch möglich ist, auf unsere Mitmenschen zuzugehen. Das ist alles andere als einfach. Ist Spaltung doch ein beliebtes Mittel zur Identitätsfindung: „Ich bin der, der ich bin, weil ich nicht so bin wie die!“
Weiter oben habe ich gesagt, dass Angst und Groll schlechte Ratgeber sind. Wir haben aber die Macht, uns andere Ratgeber zu suchen: Hoffnung, Mut und Vertrauen! Sie sind Kinder der Liebe, so wie der Groll ein Kind der Angst ist. Ich stehe jeden Morgen auf und treffe eine Entscheidung auf welche Stimme ich höre. Niemand sonst kann das für mich tun. Ich entscheide mich für die Stimme der Morgenröte.
Oliver Schindler