Autark in Gemeinschaft leben



Ich kenne viele Menschen in der Friedensbewegung, die davon träumen, mit Gleichgesinnten friedlich in ländlicher Gemeinschaft zu leben und komplett unabhängig vom System zu sein. Natürlich hat man da Vorstellungen von glücklichen Menschen, die lachend ums Lagerfeuer tanzen und gemeinschaftlich singend die Ernte einfahren. Dieses Kopfkino lässt sich beliebig weiterspinnen. Es ist wohl so eine Art Traum vom gelobten Land. Ich bin übrigens der Letzte, der bereit ist, diesen Traum beiseite zu legen und als verträumte Spinnerei abzutun. Doch um seine Ziele zu erreichen, muss man sich mit der äußeren Realität und den eigenen Unzulänglichkeiten auseinandersetzen. Es gibt keine Ponyhof-Freitickets.

Luis hat da schon einiges ausprobiert. Bei einer Montagsdemo an der Gethsemanekirche erzählte er mir von seinem „Morgenheut“ Projekt auf einem Grundstück im Süden von Mecklenburg-Vorpommern. Das Motto: Im Einklang mit unserer (auch menschlichen Natur) die Welt von morgen schon heute leben.

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Darüber wollte ich natürlich mehr erfahren und lud ihn zu einem Interview ein. Es wurde ein hochgradig ehrliches Gespräch mit einem Menschen, der sich Zeit seines Lebens kritisch mit unserer Gesellschaft auseinandersetzt. Und auch mit sich selbst. Luis bezeichnet sich selbst als untalentiert und ungeschickt, übernimmt aber die Verwaltung eines Hofes, der mehr als reparaturbedürftig ist. In diesem Interview erfahrt ihr, wie er zu dem Menschen geworden ist, der er heute ist. Ihr könnt euch ein Bild davon machen, was es alles zu bewältigen gibt, wenn man autark leben will, aber auch, was es für Möglichkeiten gibt, sich Hilfe zu holen. Denn andere Menschen haben einiges an Vorarbeit geleistet. Wie zum Beispiel die Schenker Bewegung. Und manch einer von euch hat es vielleicht schon selbst einmal versucht und kann sich in den Erzählungen von Luis wiederfinden.

Luis ist übrigens zur Zeit im Friedenscamp gegenüber vom Kanzleramt anzutreffen. Schaut doch mal vorbei.

Tipp: Tino Eisbrenner – Was wollt ihr uns denn noch von der DDR erzählen?